Gemeinsamkeit

Zeitsprung zurück: in den 80-er Jahren lud ihn das entzückende Mädchen, namens Patrizia, zu einer speziellen Veranstaltung ein. Diese Veranstaltung wurde vom Deutschen Theater durchgeführt und hieß „Tango Argentino – es tanzen die Götter des Tango“. Es war eine tolle Veranstaltung und wir wussten beide, DAS IST ES. Wir buchten gleich einen Kurs bei einer Argentinierin. Leider konnte sie den Kurs nicht zu ende bringen, denn sie musste, wohl aus Visum-Gründen, wieder zurück nach Argentinien. Standard- und Lateinlehrer versuchten den Kurs fortzusetzen. Das war aber nichts für uns (das ist eine ausgesprochene nette Formulierung).

Ca. 10 bis 15 Jare später war es aber dann soweit. Patrizia und Michael machten einen Kurs in Tango Argentino, bei Lehrern, die auch Tango tanzen konnten. Einer dieser Lehrer, den sie heute noch sehr schätzen, ist Dr. Bernhard Ludwig. Er ließ in ihnen die Tangowurzel zu einem Bäumchen wachsen ohne dass zu sehr beschnitten und zu gerade gebogen wurden.

Es dauerte einige Jahre bis sie ihren Tangostil fanden. Dazu vielleicht eine kurze Geschichte. Michael: „Den Tango, den wir hier vorfanden, war nicht der Tango, den wir wollten. Wir wollten keinen Tango, der schrittorientiert ist, sondern einen bewegungs- und musikorientieren Tango. Wir machten so um 2000 bis 2002/2003 einige Workshops mit, die nicht das Innere in uns anklingen ließ.“

Warum hörten wir nicht auf? Weil zwei Workshops dies verhinderten. Sie tanzten vielleicht ein halbes Jahr, als eine Veranstalterin meinte, Pablo Veron käme nach München und sie sollten mitmachen. Sie wollten eigentlich nicht, da sie sich sicher waren, dass sie das Niveau nicht hätten (was auch stimmte). Jedoch, sahen sie , wie Tango geht, wie Tango getanzt wird – und welche genialen Bewegungsmuster im Tango steckten. Michael: „Dafür Pablo, vielen vielen Dank.“ Kurz darauf der nächste Workshop mit Alejandro Aquino. Hier wurden sie mit Musikalität und einer unglaublichen Genauigkeit der Bewegung konfrontiert. „Es war einfach toll“

Dennoch, es waren nur Workshops – sie hatten ihre Lehrer noch nicht gefunden. 2003 wurde der Grundstein gelegt. Chicco Frumboli mit seiner damaligen Partnerin, Lucia Mazer, kam nach München und machten einige Workshops. Da wussten sie: DAS IST ES.

Und dann kam es Schlag auf Schlag. Lange und tiefe Workshops, Besuche in Buenos Aires, anstrengende, nervenzermürbendes Grundlagen-Training bei verschiedenen, unglaublich genialen (und ungeduldigen und strengen) Lehrern – mit einem tiefen Bewegungsgefühl und mit einem Wissen über Körperabläufe und dem Zusammenspiel mit der Musik. Anstrengend, frustrierend, aber auch unglaublich gut.

Meilensteine waren sicher die vielen, vielen Stunden mit Gustavo Naveira, Chicho Frumboli, Sebastian Arce und Mariana Montes, Fabian Salas und Celine Ruiz und Damian Rosenthal.