Der Weg um Tanzen

Michael ist ein Kind der späten 50-er und frühen 60-er Jahre (letzten Jahrhunderts). Schon im Alter von ca. 7 Jahren äußerte er den Wunsch, Ballett-Tänzer werden zu wollen. Zu der damaligen Zeit war dies jedoch ein eher ungewöhnliches Ansinnen, da man ja „durch das Tanzen schwul werden könnte“, so die oftmals zitierte Meinung. Dieser Wunsch wurde ihm verwährt. Später dann in der Schule fühlte er sich dann zu den Kampfsportarten hingezogen, insbesonder zu Karate. Die Karateausbildung in den 60-er Jahren zeichnete sich eher durch Härte als durch Pädagogik aus. Seine Eltern waren damals – zu recht – nicht einverstanden. Als Alternative bot sich im Judo. Dieser Sport, der heutzutage in nahezu jedem kleinen Dorf ausgeübt wird, fasziniert ihn noch heute. Judo war für Michael ein wichtiger Meilenstein und innerhalb kürzester Zeit errang er achtbare Erfolge (Münchner und Bayerische Meisterschaften in der Schülerklasse). Schon mit ca. 13/14 Jahren übernahm er ein Kindertraining. Und hier, hier wurde ihm bewusst, dass Unterrichten, jemandem etwas beizubringen etwas ist, was ihm tiefe Befriedung verschaffte.

Taekwondo

Dann in den 70-er Jahren sah er zum ersten Mal Taekwondo – und er wusste – dass in sein Sport. Elegant, zielgerichtet und von geschmeidiger Härte. Hingerissen von den Fuß- und Sprungtechniken, von den Drehungen und von den Partnerübungen widmete er sich von nun an dem Taekwondo. Rückblickend war dieser Schritt logisch. Denn Taekwondo gehört sicherlich zu den Kampfkünsten, die dem Tanzen, in besonderer Weise, dem Ballett ähnlich sind. In den siebziger Jahren gehörte Michael zu den erfolgreichsten Taekwondokämpfern. Er war viele Jahre in der Nationalmannschaft, errang nationale und internationale Erfolge, war Wegbereiter in der Taekwondotechnik (man würde heute vom Taekwondo nuevo sprechen) und wurde als erster Europäer gehandelt, der auf der Weltmeisterschaft die Goldmedaille erringen würde. Dieser Wunsch ging leider aufgrund einer schweren Verletzung auf der Weltmeisterschaft nicht in Erfüllung. Sein damaliger Bundestrainer, Prof. Dr. Soo-Nam Park, der heute hohe Funktionärämter im nationalen, internationalen und olympischen Sport inne hat, äußerste sich über Michael, dass er auf seine Leistungen „so unglaublich Stolz“ über ihn gewesen sei. Die schwere Verletzung sorgte in Michael für eine Sinngkrise. Er hörte mit dem Wettkampftaekwondo auf (Anmerkung: Taekwondo ist heute eine olympische Disziplin.) und begann …

Bilder einsetzen

Rock’n’Roll – Beginn und Ende der Kreativität

… mit dem Tanzen. In den 80-er Jahren begann sich nun der Kreis zu schließen. Aufgrund der sportlichen Bewegung widmete er sich dem Rock’n’Roll. Hier errang er mit seiner damaligen Partnerin, Doris, eine Vielzahl nationaler und internationaler Erfolge.

Zwei Höhepunkte. Die Firma Triumphveranstaltete ein sogenanntes internationales Disko-Städte-Turnier. In allen großen Städten gab es Voreintscheidungen, das Finale fandt dann in Berlin statt. Dem Sieger winkten als Preis „1 Woche New York und üppiges Taschengeld“. Der Pokal ist ziemlich groß und dient heute als Blumenvase. Das andere, kann man eher als Highlight-Serie bezeichnen. Mit seinem Freund und Rock’n’Roll-Trainer und berühmten Rock’n’Roll-Tänzer, Gerhard Setz, errang er als Tänzer als auch als Co-Trainer bei den Rock’n’Roll-Formationsmeisterschaften vom Deutschen bis hin zum Weltmeister. Was Michael beim Rock’n’Roll so begeisterte war die Improvisation. In den 80-er und 90-er Jahren war es verpönt, eine Choreographie zu tanzen. Man wußte auch nicht, auf welche Musik man beim Turnier tanzte. Wichtig war einfach das Tanzen, die Taktgenauigkeit und dass der Charakter des Rock’n’Roll erkennbar war. Rock’n’Roll wurde dann von dem Tanzschulenverband übernommen und einem striktem Reglement unterworfen, welche der Kreativität aus Michaels Sicht wenig Spielraum ließ. Und dass, machte ihm keinen Spaß mehr.

Und hier, Anfang der 80-er Jahre lernte Michael ein entzückendes Mädchen kennen, wunderschön und unglaublich Begabt. Das Mädchen heißt Patrizia und ist heute seine Frau.

Nach einem, zugegebenermaße etwas längerem Physikstudium – widmete er sich seinem Job und nahme Ämter im nationalen und internationalen Sportbereich an.Michael wurde ranghoher Taekwondosportler und (er ist heute Großmeister im Taekwondo und Träger des 6. Dan), ist Inhaber hoher Trainerlizenzen und und … und konnte das Tanzen nicht lassen.